Seugast feiert – klein aber fein
Kaiserwetter, viele Vereine beim Kirchen- und Festzug und ein fröhlicher Festgottesdienst waren die Garanten für das Gelingen des 125-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr in Seugast. Nach monatelangen Vorbereitungen begann das Fest am Samstag mit einem Schweigemarsch zum Mahnmal in der Kirchgasse. Dort drückte Kommandant Dieter Graf in seiner Ansprache seine Überzeugung aus, dass ein Totengedenken nicht nur ein Ritual aus vergangener Zeit sei und in unserer kurzlebigen Zeit sehr wohl einen Platz hätte, weil die Menschen, deren man gedenke, nach den gleichen Grundsätzen und Idealen gelebt hätten wie wir: Treue, Verlässlichkeit, Zusammenhalt und Vertrauen. „Gott zur Ehr, dem Menschen zur Wehr sei vor 125 Jahren ebenso Grundsatz gewesen, wie er es heute noch ist. Im Namen des Verwaltungsrates und aller Mitglieder stellte er am Ehrenmal eine Blumenschale ab. Das Lied vom guten Kameraden und das „Bayernlied“, bei dem alle kräftig mitsingen konnten, rundete die Feier ab. Unter den schneidigen Klängen der Ehenbachtaler Blaskapelle ging es dann zurück zum Festzelt, wo ein Heimatabend auf dem Programm stand. Alle ehemaligen und jetzigen Seugaster waren dazu eingeladen worden und viele, folgten dem Ruf. Viele waren aus allen Teilen Deutschlands angereist und einige sahen sich nach Jahrzehnten zum ersten Mal wieder. Die Schuhplattler aus Süß und die Goislschnalzer aus Kastl unterbrachen mit ihren gelungenen Einlagen das Wiedersehen und die Blasmusik von s´Vilsblech aus Vilseck. Schon um sieben Uhr in der Früh weckten die „Dagesteiner“ die Seugaster am Sonntag mit einem Standkonzert am Feuerwehrbrunnen. Und es ging auch gleich weiter mit der Blasmusik, denn anschließend wurden die Festdamen und dann der Patenverein FF Großschönbrunn vom Ortsrand eingeholt. Gleich 34 Vereine, zum größten Teil mit Fahnenabordnungen, beteiligten sich am anschließenden Kirchenzug. Den Festgottesdienst, der bei herrlichem Wetter auf der Freitreppe vor der Filialkirche St. Marien stattfinden konnte, zelebrierte Pfarrvikar David mit einem Hauch Humor. Das Feuerwehrmotto „Gott zur Ehr“ nahm auch er in seiner Festpredigt vor nahezu 500 Zuhörern zum Grundgedanken. Dies zeige ihm deutlich, dass hier zwei Komponenten bestimmend seien: Gott und die Menschen. Beides gehöre zusammen, Gottes Schutz und menschliches Handeln. „Gott wirkt durch die Menschen in die Welt hinein,“ rief er den Gläubigen zu, also wirke Gott durch die Feuerwehr auf die Welt. Und er drückte seine Bewunderung für die Feuerwehrler aus, weil sie freiwillig Tag und Nacht und auch in ihrem Urlaub im Einsatz sein müssten. So sollten auch alle Gläubigen jederzeit für Gott im Einsatz sein. Die Festdamen der Jubelwehr und des Patenvereins hefteten am Schluss des Gottesdienstes die reich geschmückten Erinnerungsbänder an die Fahnen. Nach dem Gottesdienst wurde der Rückmarsch zum Festplatz kurzerhand in einen Festzug umfunktioniert und die teilnehmenden 34 Vereine bis zum FF-Gerätehaus umgeleitet. Während des Frühschoppens im Festzelt überbrachte Schirmherr Bürgermeister Norbert Bücherl dann die Grüße und Glückwünsche des Marktgemeinderates und der ganzen Gemeinde zum Jubiläum der Wehr. An die Vorsitzende Isolde Schmidt und Kommandant Dieter Graf überreichte er stellvertretend für alle Mitwirkenden eine persönliche Auszeichnung und für den Verein den Ehrenteller der Gemeinde und einen Scheck. Der Nachmittag bot eine breitgefächerte Fahrzeugschau der Wehren aus Seugast, Freihung und Hirschau. Der absolute Renner war jedoch die Drehleiter der FF Hirschau, bei der sich, obwohl sie wegen instabilen Untergrunds nur teilweise ausgefahren werden konnte, eine nicht enden wollende Warteschlange bildete. Alle wollten in den Genuss kommen und Seugast aus luftiger Höhe sehen. Auch für die Kinder war mit Hüpfburg, Torwandschießen und Kübelspritzen am Brandhaus einiges geboten.
Hunderte von Gläubigen nahmen am Festgottesdienst in der Kirchgasse teil.
In den Kirchen- und Festzug reihten sich 34 Vereine und Gruppen ein.
Die langen und wallenden Kleider der Seugaster Festdamen in Samtrot unterstrichen den festlichen Charakter des Jubiläums.
Stellvertretend für alle Mitarbeiter wurden sie von Bürgermeister Norbert Bücherl besonders ausgezeichnet: 1.Vorsitzende Isolde Schmidt und 1.Kommandant Dieter Graf.