Wolfgang Platzer und Marco Specht als Kommandanten der FF Königstein wiedergewählt
Es war die erste Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Königstein für den Bürgermeister des Marktes Jörk Kaduk. Zur Premiere für ihn standen direkt Kommandantenwahlen mit auf dem Programm.
Kommandant Wolfgang Platzer Corona geschuldet einen Rückblick über die letzten drei Jahre. Derzeit kann er auf eine Mannschaft von 67 Aktiven und 20 Anwärter aus der ganzen Gemeinde zurückgreifen. Im laufenden Jahr stehen bereits 79 Einsätze im Bereich der Feuerwehr und 107 Einsätze für den First Responder in den Fahrtenbücher der Königstein. Ein Sturm im Frühjahr sorgte dabei für rund 20 Einsätze. Mehrer Verkehrsunfälle, darunter leider auch zwei schwere, Brandmeldeanlagen und 5 gemeldeten Großbrände, sowie die unzähligen Flächenbrände forderten die Wehr. Als Platzer im Jahr 2002 von seinem Vorgänger Klaus Luber übernahm, standen rund 35 Einsätze jährlich an.
Auch der Übungsbetrieb für die Aktive war auch in Königstein stark eingeschränkt. Freudig berichten konnte Platzer dafür aber über getätigte Anschaffungen. Neben der Ankunft des neuen LF20KatS, gab es neue Helme für alle Aktiven des Marktes und für die Stützpunktwehr die neuen digitalen Pager.
Die Modulare Truppmannausbildung absolvierten Jannik Brunner, Davin Engelhardt, Benedikt Guttenberger, Jakob Guttenberger, Sebastian Kellner, Marius Köller, Manuel Pirner und Simon Schröck. 520 ehrenamtliche Stunden pro Mann brachten Jannik Brunner und Michael Pirner bei ihrer Weiterbildung zum Rettungssanitäter ein. Einen Lehrgang zur Vegetationsbrandbekämpfung besuchte Kommandant Platzer persönlich. Auch nahm er mit Robert Wedel am Fahrsicherheitssimulator teil. Mit Jannik Brunner, Maximilian Kellner, Marius Köller, Manuel Pirner und Simone Schröck verfügt die Wehr zudem künftig über fünf neue Atemschutzgeräteträger. Die Weiterbildung zum Gruppenführer an den staatlichen Feuerwehrschulen meisterten Michael Bauer, Michael Pirner und Thomas Rösel. Für die technische Hilfeleistung bei LKW Unfällen bildete sich Marco Specht weiter. Den Atemschutzleistungswettbewerb in Bronze meisterten Thomas Rösel und Robert Wedel.
Am Ende seines Berichtes bedankte sich Platzer bei seinen anwesenden Kameraden für die nun mehr insgesamt 20 Jahre in denen er der Kommandant der Stützpunktwehr sein durfte. Sein Dank galt auch allen Partnerinnen und Partner, denn alleine könne den Aufwand niemand mehr stemmen.
Für die First Responder Gruppe berichtete der Leiter Marco Specht. Derzeit besteht die Gruppe aus 15 Mitgliedern. Ihren Dienst verrichten sie werktags von 18:00 bis 06:00 Uhr und an Wochenenden und an Feiertagen so gar 24 Stunden rund um die Uhr. In den vergangen drei Jahren kamen so beachtliche 18.000 Bereitschaftsstunden und ca. 1.500 Schichten zusammen, die jederzeit besetzt werden konnten. Weitere 150 Stunden Eigenleistung steckte man in das neue Einsatzfahrzeug. Komplett aus Spenden finanziert und selbst umgebaut zum Einsatzfahrzeug wurde es der neue Stolz der Truppe. Rund 20.000 € waren hierfür notwendig. Besonders in Erinnerung blieb Specht ein außergewöhnlicher Einsatz im Juli 2021. Die Einsatzmeldung lautete bewusstlose Person, Einsatzort Velden in Mittelfranken. Die ILS in Nürnberg hatte kein einziges Rettungsmittel mehr das die Hilfsfrist einhalten konnte. So fuhren die Königsteiner nach Mittelfranken übernahmen die Erstversorgung bis ein dann freigewordener Hubschrauber zur Einsatzstelle kam.
Stolz berichtete der neue Jugendwart Michael Bauer anschließend über den beachtlichen Erfolg des Jugendwerbetages. 31 Einladungen wurden versendet, welcher 11 Jugendliche folgten. Letztendlich meldeten sich 10 von ihnen bei der Jugendfeuerwehr an. Die Gruppe umfasst somit nun eine beachtliche Zahl von 20. Das Highlight bildet für die Jugendgruppe das Christbaumverbrennen am 14. Januar 2023.
Nach den Berichten folgte der Ernst des Abends, die Kommandantenwahl. Mit Hermann Schlenzig und Jürgen Leißner standen Bürgermeister Jörk Kaduk zwei Wahlhelfer zur Seite. In geheimer Wahl wurden mit jeweils überwältigender Mehrheit erneut Wolfgang Platzer als erster Kommandant und Marco Specht als sein Stellvertreter zu den „Chefs“ der Floriansjünger in Königstein gewählt. Beide nahmen die Wahl, die jeweils ohne Gegenkandidaten stattfand, an.
Als Vertreter der Landkreisführung fand Kreisbrandmeister Michael Schmidt aus Auerbach den Weg nach Königstein. Er überbrachte auch die besten Wünsche von Kreisbrandrat Fredi Weiß. Er gratulierte nochmals zum neuen Fahrzeug und zeigte seine Hochachtung für die stattliche Zahl an Mitgliedern in der Jugendgruppe. „Darüber könnt ihr euch sehr glücklich schätzen“, so Schmidt.
Den Schlusspunkt setzte dann der oberste Dienstherr der Floriansjünger, Bürgermeister Jörk Kaduk. In seinem Grußwort verglich der ehemalige Polizist seine frühere Aufgabe als Gesetzeshüter mit der Arbeit der Feuerwehr. „In beiden Sachen hat man oft schlimme Dinge zu bewältigen, der Unterschied ist ihr macht das ehrenamtlich ohne Bezahlung und das kann man euch nicht hoch genug anrechnen“, so Kaduk. Auch er gratulierte nochmals zum neuen Fahrzeug und sagte weiterhin die Unterstützung des Marktes zu, denn nur mit guter Ausrüstung mache das Ehrenamt auch Spaß. Auch wisse er um die Situation und den baulichen Zustand des aktuellen Gerätehauses, auch hier sei er bereits in konstruktiven Gesprächen und ständigen Austausch mit dem widergewählten Kommandanten Platzer. Auch hier werde sich eine Lösung finden, bat aber um Geduld. Mit anerkennenden Applaus für sein Grußworte endete dann auch Kaduks erste Dienstversammlung bei der Stützpunktwehr.
Bilder und Text: Jürgen Leißner