Seit 1941 in Familienhand
Erst am vergangenen Mittwoch in Hirschbach angekommen, wurde das neue Tragkraftspritzenfahrzeug der Feuerwehr Hirschbach bereits diesen Samstag offiziell in Dienst gestellt. Wegen der aktuellen Corona Lage fand dies ohne feierlichen Rahmen statt.
Die Gerätewartfamilie seit 1963 Leonhard Reif, Kilian Reif und Helmut Reif. (v.l.)
Eine Fahrzeugweihe samt Fest soll es dafür im kommenden Jahr geben. Doch einen kleinen feierlichen Akt als Überraschung gab es dennoch. Organisiert hatten ihn die beiden Kommandanten Reinhard Vogel und Stefan Steger. Auch Kreisbrandinspektor Hans Sperber war der Einladung der beiden gefolgt.
Mit der Indienststellung des neuen Fahrzeuges geht bei der Feuerwehr Hirschbach nun auch der Staffelstab des Gerätewartes in neue Hände. Und das ist in Hirschbach eine ganz besondere Tradition, die Wohl im ganzen Landkreis Amberg-Sulzbach keines gleichen finden wird. Angefangen hat dies alles im Jahr 1941 mit einem Tragkraftspritzenanhänger und dem damaligen Gerätewart Hans Reif der dieses Amt bis 1963 insgesamt 22 Jahre inne hatte. Auf ihm folgte direkt sein Sohn Leonhard Reif. In dessen Amtszeit als Gerätewart auch die Anschaffung des ersten Feuerwehrautos in der Geschichte der Hirschbacher Wehr fiel, das 1965 in Dienst gestellte Tragkraftspritzenfahrzeug mit einem Ford Fahrgestell und Aufbau der Firma Ziegler. Ab 1983 durfte er sich auch um das Nachfolgefahrzeug mit Mercedes-Benz Fahrgestell und Bachert Aufbau kümmern. Nach fast 36 Jahren bester Pflege gab 1999 Leonhard Reif sein Amt als Gerätewart wiederrum in die Hände seines Sohnes Helmut Reif. Nach insgesamt 43 Jahren aktiven Dienst für seiner Hirschbacher Wehr wurde Leonhard Reif mit großer Selbstverständlichkeit seinerzeit zum Ehrenzeugwart ernannt. Jetzt im Jahr 2021 hat die Feuerwehr Hirschbach ihr drittes Tragkraftspritzenfahrzeug in ihrer Historie erhalten. Das Fahrgestell lieferte wieder Mercedes-Benz, den Aufbau steuerte die Firma Furtner und Ammer bei. Mit dem neuen Auto wechselt nach 22 Jahren erneut der Gerätewart. Helmut Reif übergab diesen Samstag symbolisch den Schlüssel des Fahrzeuges wiederrum an seinen Sohn Kilian Reif, der nun die nächste Ära einleitet. Was mit dem Uropa begann, führt der Urenkel nun in den nächsten Jahren fort. Sein Vater Helmut wird ihn auch künftig dabei mit Rat und Tat zur Seite stehen. Respekt und Anerkennung für diese Familientradition zollte Kreisbrandinspektor Hans Sperber der Familie Reif. „Es ist schön, dass auch die Jugend solche Ämter übernimmt“, fügte Kommandant Reinhard Vogel an. Zweiter Bürgermeister Stefan Steger bedankte sich im Namen der Gemeinde Hirschbach für das hohe Engagement der Familie Reif.
Text und Bild: Jürgen Leißner