Neues Löschfahrzeug in Holnstein erhält Gottes Segen

Eine Jahreshauptversammlung der besonderen Art hatte die Feuerwehr Holnstein-Mittelreinbach. Denn alles war eigentlich anders geplant. Ihr neues Fahrzeug erhielt dennoch Gottes Segen.

„Eigentlich war alles ganz anders geplant“, mit diesen Worten begann der erste Vorsitzende Gerd Pürner die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Holnstein-Mittelreinbach. Denn eigentlich sollte das neue mittlere Löschfahrzeug der Wehr schon seit dem 25.04.2020 gesegnet sein. Das Rahmenprogramm stand, die Einladungen an die umliegenden Feuerwehren waren bereits geschrieben. Und dann kam Corona und die anhaltende Pandemie. Die Fahrzeugsegnung konnte damit erstmals nicht stattfinden. „Wir haben uns aber auch bewusst dagegen entschieden eine Segnung zu halten, bei der die eigene Mannschaft nicht mit dabei sein kann“, so Pürner weiter.

Nach bereits 33 gefahrenen Einsätzen wurde die Segnung nun im Rahmen der Jahreshauptversammlung nachgeholt. Das neue Fahrzeug der Holnsteiner Wehr ersetzte das 34 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug LF 8 welches die Wehr im Jahr 1995 von den Kameraden aus Neukirchen übernommen hatten. Mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,2 Tonnen und 180 PS ist das Fahrzeug zudem mit einem Lichtmast, Stromerzeuger, vier Atemschutzgeräte und einem 1.000 Liter fassenden Löschwassertank ausgestattet. Den Aufbau auf das Iveco Fahrgestell nahm die Firma Magirus aus Ulm vor. Die ökumenische Segnung des Fahrzeuges nahmen die evangelischen Pfarrerin Anja Matthalm und seitens der katholischen Kirche Gemeindeassistent Bauer vor. „Was lange währt, führt nun endlich zu Gottes Segen, so Pfarrerin Matthalm“.

Bei den Grußworten hatte zunächst Neukirchens Bürgermeister Peter Achatzi das Wort. Er bedankte sich im Namen der Gemeinde für das geleistete Engagement der Truppe. Erst Tags zuvor konnte er sich bei der Abnahme des Leistungsabzeichen ein Bild von der Schlagkraft der Holnsteiner Wehr machen. Die Neuanschaffung war notwendig und er bedankte sich beim vorherigen Ratsgremium und seinem Vorgänger Winfried Frank, dieser ebenfalls anwesend war, für dieses Weiße Entscheidung. Als Vertreter der Firma Magirus bedankte sich Ottmar Fassoldt für die stets freundschaftliche und kameradschaftliche Zusammenarbeit während des Auftrages. „Durch das neue Fahrzeug fährt ihr jetzt zu Einsätzen, zu denen ihr vorher alarmiert worden wärt, dafür wünsche ich euch stets eine glückliche Hand“ so Fassoldt weiter. Kreisbrandinspektor Hans Sperber, der mit seinem Kollegen Kreisbrandmeister Christian Meyer gekommen war, gratulierte der Wehr zum neuen Fahrzeug und wünschte alle allzeit Gute Heimkehr von hoffentlich wenigen Einsätzen.

Bei den anschließenden Ehrungen wurden Reiner Holzwarth, Helmut Meiler, und der ehemalige Kommandant Karlheinz Pillhöfer für 40 Jahre aktiven Dienst geehrt. Ihren Dank an die drei Kameraden drückten Vorsitzender Gerd Pürner und Kommandant Markus Guttenberger symbolisch mit einem Rettungsmesser aus.

Für die aktive Wehr in Holnstein legte erster Kommandant Markus Guttenberger in seinem Tätigkeitsbericht attraktive Zahlen hervor. 70 aktive, darunter 15 Damen und Jugendliche unter 18, gehören derzeit zum Personal der Wehr. Trotz der vielen Einschränkungen mussten die Floriansjünger aber auch so viele Einsätze wie noch nie in ihrer 144-jährigen Geschichte bewältigen. So rückten sie im vergangenen Jahr zu 16 Einsätzen aus. Davon waren 7 Brandeinsätze abzuarbeiten. Des Öfteren ging es um ausgelöste Brandmeldeanalgen, die meist aber aufgrund eines technischen Fehlers bzw. irrtümlich auslösten. Allerdings wurde die Wehr auch zu einigen Bränden alarmiert. Hervorzuheben ist an dieser Stelle der Heckenbrand in Edelsfeld am 23. April, der schnell auf einen Holzüberstand übergriff und abbrannte. Im weiteren Verlauf konnte das Feuer aber zügig gelöscht werden.

9 Einsätze waren im Bereich technische Hilfeleistung angesiedelt. Hier gilt es das Ereignis am 21. November hervorzuheben, bei dem eine Person unter einem Sektionaltor schwer eingeklemmt wurde. Abschließend bedankte sich Guttenberger bei seiner gesamten Mannschaft für die aufgeopferte Zeit für Einsätze und Übungen im vergangenen Jahr und das entgegengebrachte Vertrauen.

Deutlich kurzer wie die Jahre zuvor konnte sich Vorsitzender Gerd Pürner mit seinem Bericht fassen, denn sämtliche Vereinsveranstaltungen im Jahr 2020 hat man aus Vorsichtsgründen abgesagt. Darunter vielen der Preisschafkopf, das Gartenfest, eine geplante Tagesfahrt nach Bamberg, aber auch der Kameradschaftsabend und das Patentreffen mit der Feuerwehr Achtel. Veranstaltung für das laufende Jahr lies Pürner weiterhin offen. Von Satzungemäßen Investitionen des Vereins in die aktive Wehr konnte er stolz berichten. In den letzten drei Jahren hat der Verein immerhin im Wert von rund 8.000 € Ausrüstung und Gerätschaften gekauft, diese vor allem für die neue Atemschutzgruppe.

Sein abschließender Dank galt allen Mitgliedern und Führungskräften und auch den Bürgermeister Peter Achatzi und der Gemeindeverwaltung in Neukirchen. Ganz besonders Pürner bei allen Spendern und Gönnern des Vereins.

Bilder und Text: Jürgen Leißner