Vier Großbrände zu bewältigen
Feuerwehr Ursensollen zieht Resümee über das abgelaufene Jahr
Bedingt durch die Coronapandemie konnte die FF Ursensollen ihre Jahreshauptversammlung für das Jahr 2020 nicht durchführen. Ein Gedenkgottesdienst mit Totenehrung, gemäß Hygieneregeln, konnte jedoch durchgeführt werden. Die anstehende Wahl der kompletten Vorstandschaft wird in Absprache mit der Gemeinde vermutlich im Juli, parallel mit der ebenfalls, turnusmäßigen Wahl der Kommandanten nachgeholt und die JHV mit dieser Dienstversammlung angesetzt. Trotz Einschränkungen kann der Feuerwehrverein unter der Führung beider Vorsitzenden, Markus Dehling und Alex Graf, auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken. Auf Vereinsebene müssten jedoch viele der traditionellen Veranstaltungen abgesagt werden. Vom Bockbier Dämmerschoppen über die Vituskirwa , Winkler Kirwa, Kameradschaftsabend und Weihnachtsfeier , alles fiel dem Lockdown zum Opfer. Auch Vereinsjubiläen benachbarter Vereine, die besucht werden sollten, entfielen.
Man war jedoch bestrebt das Vereinsleben am Laufen zu halten und geplante Projekte, streng nach den geltenden Hygieneregeln, zu verwirklichen. So konnte das Kommandantenbüro zur AFS (Abschnittsführungsstelle) mit Funktisch, Wandkarten und Equipment zur Abwicklung von Flächenlagen umgebaut werden. Das „Florianstüberl“ wurde nach 22 Jahren renoviert und neu gestaltet. Das Umfeld des zum „Schlauchtrockenturm“ umgebauten und feuerwehrpassend bemalten Trafohauses wurde in beinahe 100 Std Eigenleistung angelegt. Abwasseranschlüsse, Oberflächenwasserabläufe und Stromanschluss wurden verlegt. Leider machte der verschärfte, zweit Lockdown, dem ganzen ein vorläufiges Ende. Pflasterarbeiten und der Anbau einer Laube mit Grillplatz mussten auf weiteres verschoben werden. Die alte Sirene von 1963 konnte, von der Jugendgruppe liebevoll renoviert, ihren neuen Platz als Dekoration auf dem Gerätehaus gerade noch rechtzeitig finden.
Geburtstagsglückwünsche und Trauerbekundungen konnten, schmerzlich, nur per Karte, überbracht werden. Der Verein hoffe jedoch auf ein besseres Jahr 2021, das Jubeljahr zum 140. Gründungsfest sollte mit einem feierlichen Ehrenabend im Oktober gefeiert werden. Dies und weitere Vereinsfeste werden je nach der aktuell herrschenden Lage durchgeführt oder abgesagt. Auch für die aktive Wehr, geführt von den Kommandanten Thorsten Michl und Bernhard Graml I, gestaltete sich das „Corona Jahr“ alles andere als ruhig. Die FF Ursensollen kann derzeit auf 63 aktive Mitglieder zurückgreifen, davon 6 Frauen. Die Jugendgruppe blickt auf 17 Feuerwehranwärterinnen- und Anwärter. Die Kinderfeuerweh hat eine Stärke von 18 Jungen und Mädchen. 91 Einsätze mussten 2020 bewältigt werden. Diese gliedern sich auf in 30 Brandeinsätze, 43 technische Hilfeleistungen, 13 Sicherheitswachen und 13 sonstige Tätigkeiten.
Neben zahlreichen Verkehrsunfällen bei denen 4 Personen befreit sowie 18 medizinisch versorgt werden mussten, schlugen vor allem viele Brandeinsätze zu Buche. Vier Großbrände forderten besonders in Pandemiezeiten, es wurde in gesplitteten Einsatzgruppen ausgerückt, die Feuerwehrfrauen- und Männer. Anfang machte ein Großbrand einer landwirtschaftlichen Maschinenhalle in Gaishof (Markt Kastl), kurz darauf wurde man in den Ortsteil Haag gerufen wieder brannte ein landwirtschaftliches Nebengebäude in dem eine Hackschnitzelheizung untergebracht war nieder. Das Wohnhaus wurde gerettet. Zu einem weiterem Großfeuer wurde die FF Ursensollen zur Löschhilfe in den Markt Hohenburg gerufen. Am Marktplatz brannten drei historische Gebäude.
Unter anderem unterstützte man die Hohenburger Kameraden mit Atemschutz und legte mit dem Schlauchanhänger eine Löschwasserversorgung von der Lauterach an die Einsatzstelle. Schockierender Abschluß der Brandserie bildete am 22.07 ein weiteres Großfeuer in einem landwirtschaftlichen Betrieb im Ortsteil Ullersberg, wo die FF Ursensollen auch örtlich zuständig ist. Eine Maschinenhalle brannte bis auf die Grundmauern nieder. Über 100 Rinder konnten aus dem angrenzenden Stall gerettet werden und das Übergreifen auf das nahe Wohnhaus und Biogasanlage verhindert werden. Die nötige Ausbildung im vergangenen Jahr, konnte so gut es ging, online dargestellt werden. Leistungsprüfungen entfielen.
Von der Gemeinde konnten die sechs Ortsteilfeuerwehren teilweise mit neuer Schutzkleidung der Ausführung „Advanced Red Ursensollen“ ausgerüstet werden. Besonders erfreulich ist, dass es dem Federführenden Kommandanten Thorsten Michel gelungen ist, unter Beteiligung aller Gemeindefeuerwehren und ihrer Kommandanten ein Modell zu beschaffen, dass bei allen Feuerwehren auf Zustimmung getroffen ist! Wegen der besseren Warnwirkung im Straßenverkehr , einigte man sich auf die „Rote“ Optik. Für das angebrochene Jahr 2021 wünsche man sich weniger Einsätze dafür wieder reale Übungen die auch die Kameradschaft fördern würden. Der gesamte Jahresrückblick kann bei den Kommandanten in Druckversion und gegen einen kleinen Obolus erworben werden.
Bild und Text: Feuerwehr Ursensollen