Rauchmelder helfen beim Überleben
Groß ist die Freude über 22 Babys in der Gemeinde Ensdorf. Die Familien erhielten Rauchmelder und 125 Euro Begrüßungsgeld.Die Brandschutzerzieher Thilo von Hanstein (links) und Andrea Reiser (Zweite von rechts) übergaben die Rauchmelder an die jungen Eltern, Bürgermeister Markus Dollacker (rechts) das Babybegrüßungsgeld. Foto: abl
Ensdorf. 22 Kinder wurden im vergangenen Jahr in der Gemeinde Ensdorf geboren. „Die Kinder sind uns viel wert“, begrüßte Bürgermeister Markus Dollacker bei einer kleinen Feierstunde die Eltern mit ihren Babys im Feuerwehrgerätehaus. Zu ihrer Sicherheit und zu ihrem Schutz schenke die Gemeinde schon seit 2008 ihnen und den Eltern Rauchwarnmelder. Als „Zugabe“ bekam noch jedes Kind ein Lätzchen mit dem Gemeindewappen, die Eltern erhielten 125 Euro als „Baby-Begrüßungsgeld“. „Damit wollen wir auch Ihre Entscheidung zum Kind anerkennen und eine kleine Erstunterstützung geben“, betonte Dollacker.
„Unsere Vision ist: In jeder Wohnung und jedem Haus mindestens ein Rauchmelder, denn sie steigern die Sicherheit in privatem Wohnbereich“, erklärte Brandschutzerzieher Freiherr Thilo von Hanstein von der Freiwilligen Feuerwehr Ensdorf. Ihm zur Seite standen Brandschutzerzieherin Andrea Reiser, Ensdorfs Feuerwehrvorsitzender Richard Reiser, Wolfsbachs Kommandant Günter Schindler und sein Stellvertreter Dominik Ernst sowie Thanheims Kommandant Bernhard Metschl.
Jährlich etwa 600 Tote durch Brände
22 Kinder wurden 2015 in der Gemeinde Ensdorf geboren. Die Eltern kamen mit ihnen nun ins Feuerwehrgerätehaus.
Sie erläuterten den Eltern, in Deutschland würden sich jährlich rund 200 000 Brände mit 600 Brandtoten, darunter etwa 200 Kinder, ereignen; rund 6000 Verletzte mit Langzeitschäden, 60 000 Leichtverletzten und rund eine Milliarde Euro an Sachschäden im Privatbereich wären weitere Folgen. Die meisten Brände im Privatbereich brechen nachts aus, verursachen 70 Prozent der Brandtoten und 65 Prozent der Brandschäden, so von Hanstein. „Die meisten Brandtoten sterben nicht durch Feuer, sondern durch Rauch, der schon nach zwei Minuten tödlich sein kann. Deshalb sind Rauchwarnmelder so wichtig.“
Brandrauch wirke einschläfernd, behindere die Atmung, sei giftig und teilweise ätzend. Er sei heiß, nehme die Sicht, führe zu Orientierungslosigkeit, Angst und Panik. Zudem komme er lautlos. Rauchmelder seien am besten geeignet, Familien schon bei der Entstehung von Bränden durch einen lauten Dauerton zu alarmieren, betonte der Fachmann.
„Wir verschenken mit Rauchwarnmeldern Sicherheit.“
Thilo von Hanstein
Sie würden auch nicht viel kosten: Schon ab etwa sechs Euro seien sie in Baumärkten zu haben. Der Brandschutzerzieher wies auch darauf hin, dass man auf das VDS-Prüfsiegel achten sollte. Rauchmelder ließen sich problemlos in der Raummitte an der Decke montieren. Anschließend zeigte von Hanstein die Wirkungsweise und die effektivste Anbringung von Rauchmeldern sowie in Filmen Brandentstehung und -entwicklung auf. „Wir wollen dazu anregen, die Sicherheit der Wohnungen zu erhöhen, und verschenken mit Rauchwarnmeldern Sicherheit“, erklärte von Hanstein.
Ganz wichtig ist ein Melder im Flur
Auch sie freuten sich 2015 über Nachwuchs.
Mit der Überreichung wolle man zur Verbreitung von Rauchwarnmeldern beitragen, auch Freunde und Bekannte könnten die Eltern zur Installation anregen. „Schließlich brechen die meisten Brände im privaten Bereich nachts aus, wenn die Familien schlafen und zu spät den Brand bemerken. Mehrere Rauchmelder in Wohnungen und Häusern erhöhen die Chance, rechtzeitig zu entkommen.“ Ganz wichtig seien sie im Flur als „Schaltzelle“, in allen Schlafzimmern und in Räumen, in denen elektrische Geräte stehen. „Rauchmelder sind eine wichtige Sache zum Überleben“, machte von Hanstein deutlich.
Die Neugeborenen
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Die drei gemeindlichen Feuerwehren Ensdorf, Thanheim und Wolfsbach würden Eltern jederzeit kostenlos über Brandschutz in Wohnungen und Eigenheimen beraten. „Wir sind unter Telefon 112 Tag und Nacht, 365 Tage im Jahr für eure Sicherheit da“, erklärten die Feuerwehrler.
Anschließend wurden die Rauchwarnmelder und zusätzliches Infomaterial zum Brandschutz und Bastelbogen übergeben. Mütter oder Väter konnten ein wahlweise blaues oder gelbes Lätzchen mit dem Gemeindewappen in Empfang nehmen. Bürgermeister Markus Dollacker legte noch das Baby-Begrüßungsgeld der Gemeinde in Höhe von 125 Euro drauf. (abl)