Helfer brauchen zeitgemäße Einsatzmittel
In Amberg sagt Minister Herrmann Bayerns Feuerwehren Hilfe zu – auch zur Fortführung des Katastrophenschutzprogramms.
Mehr und mehr wollen die Feuerwehren in Bayern attraktiv auch für Frauen im Ehrenamt sein.
Feuerwehrleute im Gespräch – mit Ambergs Stadtbrandrat Bernhard Strobl (Zweiter von links), Polizeiinspektionsleiter Robert Hausmann und Innenminister Joachim Herrmann (rechts) Foto: Schön
Den Feuerwehrleuten gehörte der Amberger Marktplatz. Foto: Schön
Amberg.Für den Katastrophenschutz seien seit 2009 insgesamt 14 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden, sagte Minister Joachim Herrmann in Amberg, darüber hinaus seien auch fünf Millionen Euro im Landes-Doppelhaushalt 2015/2016 bereitgestellt worden, und weitere Mittel würden für die Fortführung des Programms zur Verfügung gestellt, unterstrich der Bayerische Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr.
Minister Herrmann war zur 22. Verbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes LFV) am Samstag nach Amberg gekommen, um auch die Feuerwehraktionswoche 2015 auf dem Marktplatz zu eröffnen. Die Versammlung hatte am Freitag begonnen. Am Samstag war Herrmann im Amberger Congress Centrum (ACC) Hauptredner vor den 400 Delegierten aus Kreis-, Stadt- und Bezirksfeuerwehrverbänden sowie der Feuerwehrjugend und den Gästen wie Vertretern der Polizei.
Kürzungen beim Katastrophenschutz
Alfons Weinzierl, der bei der Versammlung als Landesvorsitzender bestätigt wurde und damit seine dritte Amtsperiode an der Spitze des LFV beginnt, hatte zuvor speziell betont, dass für den Katastrophenschutz dringend Mittel für Beschaffung und Investitionen notwendig seien. Diese habe der LFV nach der Hochwasserkatastrophe 2013 angemeldet. Doch anstatt zusätzliche Mittel zu bewilligen, sei seitens des Finanzministeriums auf die hohen Rücklagen aus der Feuerschutzsteuer verwiesen worden. Seit 2012 fordere der LFV die Rücknahme von Kürzungen beim Katastrophenschutz: „Es darf nicht sein, dass unsere ehrenamtlichen Helfer über Gerätschaften des Katastrophenschutzes verfügen, die den heutigen Anforderungen an zeitgemäße Einsatzmittel nicht mehr gerecht werden“, sagte Weinzierl.
Neben vielen anderen Themen gingen Minister Herrmann und Weinzierl auf die Flüchtlingssituation ein. Herrmann sagte, Bayern habe eine Pflicht zur Hilfe für die, die hier seien. Doch viele Ehrenamtliche könnten nicht über Monate diese Spitzenbelastung leisten. „Ich erwarte eine ehrliche Diskussion, auch von anderen Ländern.“ Andere Länder seien nicht bereit oder nicht in der Lage, ihre Quoten zu übernehmen, sagte Herrmann.
Die Feuerwehr kann nicht „Mädchen für alles“ sein
Für ihr Engagement wurden mit Gold ausgezeichnet: Kreisbrandrat Hermann Schreck (Oberfranken), Stadtbrandrat Dieter Schlegl (Niederbayern) und mit Silber Kreisbrandrat Dieter Marx (Mittelfranken). Foto: Schön
Weinzierl betonte, es gebe keinen Grund für Kleinmut. Mehr als zwölf Millionen Vertriebene und Flüchtlinge hätten unsere Vorfahren in die Gesellschaft eingegliedert. Die Feuerwehren zeigten sich solidarisch, aber Bund und der Staat müssten nun Sorge tragen, dass bei der Verteilung auf Bayern, Deutschland und auf EU-Ebene eine vernünftige Lösung gefunden werde. „Alle, ob Migranten oder Flüchtlinge, sind und waren immer herzlich willkommen im Ehrenamt der Freiwilligen Feuerwehr“, sagte Weinzierl.
Das Ehrenamt der FFW-Leute hoben alle Redner besonders hervor. Die Arbeit der Feuerwehrleute finde bei allen Bürgerinnen und Bürgern Anerkennung, sagte Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny. Weinzierl sagte, gäbe es keine Freiwilligen, müsste ein Durchschnittslandkreis Personalkosten von jährlich mindestens 36 Millionen Euro aufbringen. Das wären für Bayern vier Milliarden Euro im Jahr. Gleichwohl müsse sich die Feuerwehr wieder auf ihre Kernaufgabe konzentrieren. Die Feuerwehr sei nicht „das Mädchen für alles“.
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