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Was wäre wenn, ...

Was wäre wenn, ...


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Was wäre wenn, ...
- eine Windhose über Schnaittenbach hinwegziehen und schwere Schäden anrichten würde,
- aufgrund von massivem Starkregen ein Hochwasser das Gemeindegebiet treffen würde,
- massive Schneefälle Straßen und Wege unpassierbar machen würden,
und in der Folge davon die Versorgung der Bevölkerung mit Strom und Trinkwasser über einen längeren Zeitraum nicht mehr funktionieren würde?
Das Szenario will niemand, doch ausgeschlossen ist es nicht. 48 Stunden lang kann Wasser noch aus dem Hochbehälter bezogen werden – dann ist Schluss. Kein Strom, kein Wasser: Was ist zu tun, wenn es kritisch wird, weil es Tage dauert, und damit lebensbedrohend wird für Mensch und Tier?


Mit derlei Überlegungen will die Stadt und die Feuerwehr nicht den sprichwörtlichen "Teufel an die Wand malen", sondern sich auf ein durchaus mögliches Szenario bestmöglich vorbereiten.
Lösungsansätze und erste Schritte für ein derartiges Szenario, dass sich niemand wünscht, ganz zuletzt die Aktiven der vier Feuerwehren aus Schnaittenbach, Kemnath a. B., Holzhammer und Neuersdorf, sind in dem kürzlich unter der Federführung des Kommandanten der Feuerwehr Schnaittenbach Michael Werner fertiggestellten und vom Stadtrat der Stadt Schnaittenbach abgesegneten Katastrophenschutzkonzept beschrieben.
Ziel dieses Konzepts ist nicht etwa, die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen, sondern auf die einzuleitenden Maßnahmen bestmöglich vorbereitet zu sein und im Fall der Fälle wertvolle Zeit bei der Einsatzvorbereitung zu sparen. Denn nicht selten läuft bei einem großen Schadensereignis vieles durcheinander, bis alles wieder „läuft“.


Als Anlaufstation für Fragen, Nöte und Sorgen in einer derartigen Situation - gewissermaßen als "Leuchtturm" - sieht das Konzept das Gerätehaus der Feuerwehr Schnaittenbach im Schneckengäßchen vor. Es wird zur zentralen Anlaufstelle für hilfesuchende Bürger aus dem gesamten Stadtgebiet. Hier hat der Kristenstab die Fäden in der Hand, um schnell und effizient notwendige Entscheidungen zu treffen.

Die Gesamtleitung des Krisenstabes obliegt dem Ersten Bürgermeister, dem Leiter des Stabes (geschäftsführender Beamter der Stadtverwaltung) und dem Leiter des Bereiches Einsatz (federführender Kommandant der vier Feuerwehren) nebst weiteren Mitgliedern im Krisenstab.

Des Weiteren wären im Ernstfall auch die Abschnittsführungsstelle der vier Feuerwehren (Koordinationsstab für das örtlichen  Einsatzgeschehen), ein ärztlicher Vertreter/Notarzt als erster Ansprechpartner für dringende persönlichen Notfälle sowie ein Seelsorger im Gerätehaus anwesend.

Das Gebäude kann durch eine spezielle Einspeisevorrichtung mittels eines externen Notstromaggregates mit Strom versorgt werden, wodurch selbst bei einem längerfristigen Stomausfall der Betrieb von elektrischen Geräten sichergestellt ist.

Als Information für die gesamte Bevölkerung wurde das Katastrophenschutzkonzept auf eine sechzehnseitige Borschüre reduziert, von der jeder Haushalt im Gemeindegebiet von Schnaittenbach bis Ende Juni zwei Leseexemplare erhalten wird. Darin wird erklärt, warum Schnaittenbach ein solchen Konzept braucht und was zu tun ist, wenn’s doch mal kritisch wird. Weiter werden anhand von Checklisten Anregungen und Denkanstöße gegeben, wie gut jeder einzelne in seiner Wohnung und in seinem gewohnten Umfeld auf eine solche Situation vorbereitet ist. Ein umfassendes Telefonverzeichnis und Tips, wie man richtig Hilfe holt, runden die Broschüre ab.

Das Konzept selbst ist ein umfassendes Werk, welches nicht nur auf die strukturrelevanten Bereiche unserer Gemeinde bezogen ist, und dient insbesondere den dann im Einsatz befindlichen Kräften als vollumfänglicher Leitfaden, welcher natürlich auch regelmäßig beübt und entsprechenden Stresstests unterzogen wird.

Dafür nimmt die Stadt auch Geld in die Hand: 47.000 Euro, unter anderem

für ein Notstromaggregat, wendet sie für die Beseitigung erkannter

Defizite auf. Das Beschaffung des Notstromaggregats wird mit 50 % von Seiten des Freistaats beszuschusst. Schließlich sollen sich „unsere Bürger sicher fühlen“, sagt Bürgermeister Marcus Eichenmüller. Die Liste möglicher Katastrophen sei lang. Eichenmüller nannte explizit Hochwasser und Sturm und appellierte: „Die Bürger sollen auch daheim für einen Katastrophenfall sensibilisiert werden.“ Da nämlich könnten Geringfügigkeiten, an die niemand denkt, plötzlich zum Notfall werden: Beatmungsgeräte, Heimdialyse, oder die Versorgung mit Wasser von Großvieh in der Landwirtschaft zum Beispiel.

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Bericht und Bilder: Uli Reindl (FF Schnaittenbach)

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